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eDarling macht Schluss mit Abzocke

eDarling Logo

Bislang war das Image des Online-Dating-Portals eDarling nicht das allerbeste. Das soll sich nun ändern. Mit mehr Kundenservice, besserer Preistransparenz und vollständig überarbeiteten Kundenrechten wagt die Partnerbörse einen geradezu radikalen Neuanfang.

Geschäftsführer Kai Rieke kündigte den Strategiewechsel unlängst an und versicherte, dass Fairness und Transparenz bei eDarling künftig an erster Stelle stehen werden. Zur Erreichung dieser Ziele habe das Unternehmen verschiedenste Maßnahmen erarbeitet und bereits mit der Umsetzung begonnen. So habe man bereits die Kündigungsmöglichkeiten des Dating-Portals deutlich kundenfreundlicher gestaltet, wodurch es den Nutzer nun auch möglich ist, die Mitgliedschaften telefonisch über eine gebührenfreie 0800er-Rufnummer zu beenden. Das bisherige Procedere, dass die Mitglieder ausschließlich per Post oder Fax schriftlich kündigen konnten, geriet insbesondere durch die 1 Euro-Probeabos ins Visier der Kritiker. Viele dieser günstigen Probemitgliedschaften verlängerten sich ob der ungewöhnlich aufwändigen Kündigungswege automatisch.

Verbessert wurde zudem die Erreichbarkeit der Servicehotline. Gelang es den eDarling-Mitgliedern in der Vergangenheit oft kaum, den Kundenservice telefonisch zu erreichen, so zeigt sich mittlerweile eine vergleichsweise überdurchschnittlich gute Erreichbarkeit. eDarling-Chef Rieder weist zudem darauf hin, dass den Kunden zur Kontaktaufnahme eine kostenfreie Rufnummer zur Verfügung steht, wodurch das Unternehmen seine neue und besonders kundenfreundliche Orientierung zeigen möchte.

1 Euro-Test-Abonnements nur Abzocke

Eine Woche flirten zum Preis von nur einem Euro? Ein verlockendes Angebot für Singles, die sich auf der Suche nach der großen Liebe im Netz umschauen wollten. Doch was sich auf den ersten Blick so günstig und fair las, wurde für viele eDarling-Nutzer unweigerlich zu Kostenfalle. Wer das kostengünstige Probe-Abo beenden wollte, musste dies binnen sechs Tagen kündigen – per Fax oder Post. Der unkomplizierte Klick zur Probemitgliedschaft führte damit für all jene Mitglieder, die das deutlich aufwändigere Kündigungsverfahren erst zu spät bemerkten und so die Kündigungsfrist verpassten, automatisch in ein langfristiges Abonnement. Der Preis für die nun reguläre Mitgliedschaft auf dem Datingportal lag dabei um ein Vielfaches über dem Wochentarif.

Das Geschäftsgebaren stieß zahlreichen „Zwangs-Abonnenten“ derlei sauer auf, dass diese auf die Barrikaden gingen. Unter anderem beim zuständigen TÜV Saarland, der eDarling für seine Servicequalität ein Zertifikat mit der Note „gut“ ausgestellt hatte. Auch beim Suchmaschinen-Giganten Google rangierte der Suchbegriff „eDarling Abzocke“ schon bald auf den vorderen Rängen. eDarling versuchte daraufhin gegenzusteuern und platzierte den Suchbegriff in den eigenen Seiten im positiven Kontext, doch die Strategie des Verdrängens ging nicht auf. Die ersten Suchergebnisse lieferte Google weiterhin zu den „Abzock-Beiträgen“. Die unternehmenseigenen Bemühungen zur Imagerettung kamen gegen die Überzahl der empörten Treffer auf Seite 1 nicht an.

Alles völlig falsch verstanden?

eDarling-Chef Kai Rieke dementiert die Vorwürfe der vorsätzlichen Abzocke. Vielmehr sieht er die Partnerbörse als Opfer eines großen Missverständnisses. Das einwöchige eDarling-Probeabo für 1 Euro sollte insbesondere den Neumitgliedern zeigen, welche Vorteile ihnen der Premium-Status bieten kann. Die Resonanz war sodann auch überragend, allerding hätten viele den Hinweis auf die zeitliche Begrenzung offenbar schlichtweg nicht gelesen und das Angebot somit missverstanden. In Folge dessen ruderte eDarling zwischenzeitlich zurück und stellte das 1 Euro-Kennenlern-Angebot im Oktober endgültig ein.

Künftig möchte Rieke derlei Ärgernisse vermeiden und verstärkt auf transparente Angebote setzen. eDarling beabsichtige, die entsprechenden Verpflichtungen aus den Verträgen für die Mitglieder „klarer darstellen“ und vor Abschluss eines Vertrages „deutlicher erklären“ zu wollen. Erklärtes Ziel des Portals sei weiterhin, dass Singles sich finden und ineinander verlieben, nicht die Diskussion hinsichtlich vertraglicher Inhalte und Details.

TÜV setzt sich für eDarling-Kunden ein

Laut eDarling-Chef Rieke habe sich das Portal mit den vermeintlich über den Tisch gezogenen Kunden einvernehmlich einigen können. Auch die Beschwerden, die unzufriedene eDarling-Mitglieder direkt an den TÜV Saarland gerichtet hatten, scheinen vom Tisch zu sein. Der TÜV habe mit dem Unternehmen eine einvernehmliche Lösung im Sinne der Kunden gefunden.

Trend zur Partnersuche nimmt zu – die Konkurrenz auch

Immer mehr Menschen machen sich auf Single-Portalen auf die Suche nach ihrem Traumpartner – und werden fündig. Und längst ist es auch kein Makel mehr, die Liebe fürs Leben auf einer Datingplattform kennengelernt zu haben, sondern Normalität. eDarling setzt mit seinem Geschäftsmodell des Online-Datings somit durchaus auf das richtige Pferd. Ob dieses sich allerdings im Rennen der immer zahlreicher werdenden Wettbewerber durchsetzen kann bleibt abzuwarten. Tatsächlich gilt es den Fokus, neben allen Bemühungen im Kundenservice, auf ein qualitativ hochwertiges Matching zu legen. Hier gibt es offenbar noch deutlichen Nachholbedarf, denn unzählige Mitglieder monieren, dass die Partnervorschläge von eDarling weder in räumlicher Nähe, geschweige denn entsprechend der eigenen Präferenzen erfolgen.