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(Autorenprofil · LinkedIn)
Christian M. Haas spricht über die Anfänge mit elFlirt.de, den strategischen Fokus auf Nischen-Singlebörsen und die Zusammenarbeit mit der Icony GmbH.
Fragen & Antworten
Herr Christian M. Haas, wie sind Sie überhaupt in die Welt der Singlebörsen gekommen?
Angefangen hat alles 2008 mit meiner ersten eigenen Plattform elFlirt.de. Ursprünglich wollte ich mit dem Projekt eine neue Programmiersprache lernen. Ich war ehrgeizig, habe viel Zeit und Geld investiert und alles selbst programmiert. Bis zu 170.000 Mitglieder weltweit haben sich damals registriert. Schon früh habe ich dabei beobachtet, dass viele Frauen nach Frauen suchten – daraus entstand meine erste Nische: sie-sucht-sie.de. Das war der Startpunkt für meinen heutigen Nischenfokus.
Heute wirken Sie an über 30 Plattformen mit. Welche Nischen decken Sie ab?
Statt gegen die großen Player wie Tinder oder Parship anzutreten, setze ich auf spezialisierte Communities: christliche Singles, Fußballfans, Menschen über 50, tätowierte Singles, Tierfreunde u. a. In solchen Umfeldern fühlen sich Nutzer gesehen – und das führt zu besseren Matches.
Sie haben Ihre Plattformen zunächst selbst programmiert. Wie hat sich Ihr Ansatz seitdem verändert?
Eine entscheidende Veränderung kam 2016. 2014 wurde ich erstmals Vater, 2016 kam mein Sohn dazu – die Zeit für Eigenentwicklung wurde knapp. Ich dachte kurz über einen Verkauf nach, aber die Angebote waren mir zu niedrig, um mich von meinen „Babys“ zu trennen. Stattdessen habe ich mich der Icony GmbH angeschlossen. Uwe Thomas war seit 2012 an einem Schulterschluss interessiert; 2016 passte alles – ein echtes „Perfect Match“. Seitdem arbeiten wir solide zusammen und wachsen Jahr für Jahr.
Was unterscheidet Nischenbörsen von den bekannten Massen-Plattformen?
Die Atmosphäre. In Nischenbörsen treffen Gleichgesinnte aufeinander – man teilt von Beginn an Werte, Interessen oder Lebensstile. Das führt zu persönlicheren Gesprächen, stabileren Beziehungen und oft zu echten Communities, die über Dating hinausgehen.
Welche Trends beobachten Sie aktuell im Online-Dating?
Erstens mehr Spezialisierung: Nutzer wollen nicht in der Masse untergehen. Zweitens Sicherheit: geprüfte Profile, Datenschutz, klare Meldewege. Drittens Technologie: Mobile (inkl. PWA) und KI-gestützte Funktionen gewinnen weiter an Bedeutung.
Welche Erfahrungen haben Sie persönlich geprägt?
Ich setze konsequent auf seriöse Methoden. Lieber stetiges, gesundes Wachstum als kurzfristige Tricks. Das zahlt sich in Sichtbarkeit und Vertrauen aus – und passt zu meinem Anspruch an Qualität.
Ihr Rat an Menschen, die Online-Dating zum ersten Mal ausprobieren?
Gelassen bleiben, ehrlich auftreten und die passende Umgebung wählen – etwa ab50.de für reifere Singles oder christlich-verliebt.de für Menschen mit Glaubensbezug. Wer Plattform und Anspruch gut matcht, hat die besten Chancen.